Frau Kempen

Auf dem Haus von Frau Kempen (Lageplan Karte) ist sowohl eine der fünf ältesten Photovoltaikanlagen in Aachen installiert als auch eine thermische Solaranlage. Wir fragten Sie nach Ihrer Motivation und nach den Erfahrungen mit den unterschiedlichen Typen von Solaranlagen:

Aachen hat Energie (AhE): Frau Kempen, Sie haben vor 18 Jahren, 1991, eine der ersten Photovoltaikanlagen in Aachen gebaut. Hatten Sie Geld zuviel?

Frau Kempen: Das wohl nicht, aber damals waren wir begeistert von der Idee, selber umweltfreundlich Strom produzieren zu können.

AhE: 1992, im Jahr danach, haben Sie zusätzlich noch eine thermische Anlage gebaut.

Frau Kempen: Ja, das war ein total innovatives Modell in Halbkugelform. Es sollte das Sonnenlicht von allen Seiten einfangen können. Nur hat es leider nie richtig funktioniert.


© Frau Kempen

AhE: Ein teurer Spaß?

Frau Kempen: Glücklicherweise nicht. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, den richtigen Installateur zu haben: Auf Kulanz hat Weinberg Solar die Anlage gegen eine Standardanlage von Solvis ausgetauscht. Die läuft seither ohne Probleme - nur die Flüssigkeit musste mal ausgetauscht werden.

AhE: Ihre PV-Anlage liegt nicht direkt auf dem Dach. Warum?


© Frau Kempen

Frau Kempen: Das Dach ist relativ flach. Mit der Aufständerung ist die Neigung besser und die Erträge sind höher.

AhE: Wo wir gerade über Geld reden - wie war der Preis?

Frau Kempen: Wir haben damals 35.476 DM (heute 18.138 €) bezahlt. Die Hälfte davon bekamen wir als Zuschuss über das 1000-Dächer- Programm zurück.

AhE: Damals Idealismus - und heute?

Frau Kempen: In der Tat bekamen wir damals für die Einspeisung des Stroms nur ein paar Pfennige pro Kilowattstunde. Seitdem in Aachen die Kostendeckende Vergütung bezahlt wird, erhalten wir 59 Cent/kWh. Multipliziert mit einem Ertrag von ca. 1100 kWh pro Jahr macht das 650 Euro auf der Habenseite.

AhE: Also ist das Geld nach 14 Jahren wieder drin?

Frau Kempen: Nein, leider nicht. Im Jahr 2006 war der Wechselrichter (SMA PV-WR 1500) defekt und musste ausgetauscht werden. Außerdem nimmt die STAWAG noch Gebühren für den Zähler, die muss man auch noch abziehen. Dann noch die Kosten für die Wartung und Sicherheitsprüfungen und auch die Hausversicherung wird natürlich teurer....

AhE: Und, haben Sie Ihre damalige Entscheidung bereut?

Frau Kempen: Nein... Wir haben uns schon als Vorreiter empfunden und waren damals sehr enttäuscht, dass es erst hieß, dass die Kostendeckende Vergütung nicht für unsere sogenannte "Altanlage" gezahlt werden sollte. Diese Entscheidung wurde dann jedoch revidiert, dafür hat sich der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) gemeinsam mit den Beteiligten stark eingesetzt. Obwohl das Finanzielle gar nicht unser Anreiz gewesen war, hätten wir das doch ungerecht gefunden.

Aber jetzt hat die Anlage schon 20.000 kWh Strom umweltfreundlich erzeugt - und das finde ich schon klasse.

© HH, www.Aachen-hat-Energie.de